Verein der Freunde und Förderer des Victor-Klemperer-Kollegs

Ziele und AufgabenFacebook

Der Förderverein ist gemeinnützig, unabhängig und keine Institution des VKK. Aber er unterstützt das Victor-Klemperer-Kolleg in personeller, organisatorischer und finanzieller Hinsicht - ohne selbst Gewinn zu machen.

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Laut Satzung besteht der Zweck des Vereins u.a. in der "Förderung der Arbeit des Victor-Klemperer-Kollegs, erstens durch die Finanzierung von Lehr- und Lernmitteln und zweitens durch Öffentlichkeitsarbeit, deren Ziel es ist, das Bildungsangebot des Victor-Klemperer-Kollegs bekannt zu machen und den Bestand des Kollegs zu sichern".

Diesen Aufgaben widmet sich unser Verein intensiv. Zu seinen "Dienstleistungen" gehören unter anderem :

  • das Erstellen von Informations- und Lernmitteln für die Kollegiat(inn)en ("Wegweiser zum Abitur", Kalendarium, Englischgrammatik usw.),
  • das Organisieren des jährlich stattfindenden großen Frühjahrsfests des Victor-Klemperer-Kollegs,
  • das Ausrichten der jährlichen Kinderweihnachtsfeier,
  • das Organisieren von Bildungsveranstaltungen, die das Lehrangebot des Kollegs ergänzen,
  • die Bezuschussung von Klassenfahrten, Baumaßnahmen usw.,
  • die Konzipierung und Finanzierung von Werbemaßnahmen,
  • das Vertreten der Interessen des Kollegs und des zweiten Bildungsweges in den politischen Institutionen Berlins,
  • das Wachhalten der Erinnerung an Leben, Werk und Ideale Victor Klemperers.

Einen Bericht von der letzten Vorstandswahl finden Sie hier.

 

Wollen Sie Mitglied werden?

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit zum Wohle des Kollegs und der hier lernenden Menschen, indem Sie Mitglied werden und/oder Vorschläge für wünschenswerte Aktivitäten machen und/oder sich für bestimmte Aufgaben anbieten.

Mitgliedsbeitrag:

  • normal 15 € pro Jahr
  • ermäßigt (Studenten, Kollegiaten etc.) 5 € pro Jahr

Die Mitgliedsbeiträge wie auch andere Zuwendungen sind als Spenden steuerlich absetzbar.

Anmeldung

Wenn Sie Mitglied des Vereins der Freunde und Förderer des Victor-Klemperer-Kollegs werden möchten, so schicken Sie bitte einen formlosen Antrag mit den folgenden Daten an die unten genannte Adresse: Name, Vorname, Straße, PLZ, Ort, Telefon, Datum

Oder Sie verwenden einfach unser Anmeldeformular (pdf) und bringen es im Sekretariat des VKK vorbei!

Kontakt

Victor-Klemperer-Kolleg, Martha-Arendsee-Straße 15, 12681 Berlin

Tel./Fax: 030 5426086

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Vorstand

1. Vorsitzende: Iris Spranger

  • 2006-2011 Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Finanzen
  • seit 2011 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
  • Bau-, mieten- und wohnpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion

2. Vorsitzender: Sebastian Czaja

  • 2006 – 2011 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
  • von 2009 bis März 2012 Vorsitzender der FDP Marzahn-Hellersdorf
  • seit November 2013 Stellvertretender Landesvorsitzender des Liberalen Mittelstands Berlin

Ehrenvorsitzender: Ulrich Stahr

  • Stellvertretender BVV-Vorsteher Treptow-Köpenick bis 2006
  • langjähriger 2. Vorsitzender des Fördervereins des Victor-Klemperer-Kollegs

Kontoverbindung des Fördervereins

Kontoinhaber: Förderverein VKK

Bankinstitut: Sparkasse Barnim

Konto-Nummer: 0940051818

BLZ: 17052000

BIC: WELADED1GZE

IBAN: DE75170520000940051818

Kurzbiographie von Victor Klemperer

Victor Klemperer, Romanist – Literaturhistoriker - Publizist

  • geb. 1881 als 8. Kind eines jüdischen Rabbiners
  • Abbruch der Abiturausbildung, erst 1902 holte er das Abitur nach
  • Studium der Philosophie, Romanistik und Germanistik in München, Genf, Paris und Berlin
  • Heirat im Jahre 1906
  • Übertritt zum Protestantismus
  • Arbeit als Lektor an der Universität Neapel
  • Kriegsfreiwilliger im I. Weltkrieg an der Westfront
  • seit 1920 Professor für Romanistik an der Technischen Hochschule Dresden
  • 1935 Entlassung aus der Professur, erste Auswirkung des Reichsbürgergesetzes
  • trotz der Demütigungen und Ausgrenzungen durch die Rassengesetze des NS- Systems Fortsetzung der schriftstellerischen Tätigkeit
  • Flucht vor der drohenden Deportation während der Bombardierung Dresdens im Februar 1945
  • Rückkehr nach Dresden und Beitritt zur KPD
  • Professur an den Universitäten Greifswald, Halle und Berlin
  • Abgeordneter der Volkskammer der DDR, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Vertreter des Kulturbundes
  • Heirat der jungen Germanistin Hadwig Kirchner nach dem Tode seiner ersten Frau Eva Klemperer
  • Tod im Alter von 78 Jahren.

Zu seinem Werk

Veröffentlichungen zu Lebzeiten (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Klemperer)

  • Idealistische Neuphilologie. (Festschrift für Karl Vossler zum 6. September 1922, mit Eugen Lerch) Heidelberg 1922.
  • Die moderne französische Prosa 1870–1920. Leipzig 1923.
  • Romanische Literaturen von der Renaissance bis zur Französischen Revolution. (Mit Helmut Hatzfeld und Fritz Neubert - Handbuch der Literaturwissenschaft, Hg. von Oskar Walzel) Potsdam 1924.
  • Jahrbuch für Philologie. (Mit Eugen Lerch). München 1925 und 1927
  • Die moderne französische Literatur und die deutsche Schule. Drei Vorträge. Leipzig 1925.
  • Stücke und Studien zu modernen französischen Prosa. Leipzig 1926.
  • Romanische Sonderart. Geistesgeschichtliche Studien. München 1926.
  • Pierre Corneille. (Epochen der französischen Literatur). München 1933.
  • Die französische Literatur von Napoleon bis zur Gegenwart. 4 Bde., Berlin 1925–31 (Neuausgabe 1956 unter dem Titel Geschichte der französischen Literatur im 19. und 20. Jahrhundert).
  • LTI – Notizbuch eines Philologen. Berlin, 1947 (Ausgabe beim Reclam Verlag Leipzig, ISBN 3-379-00125-2 ).
  • Geschichte der französischen Literatur im 18. Jahrhundert. Bd. 1: Berlin, 1954, Bd. 2: Halle 1966.

Aus dem Nachlass (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Klemperer)

  • Geschichte der französischen Literatur im 18. Jahrhundert. Band II: Das Jahrhundert Rousseaus. Halle 1966
  • Curriculum Vitae. Erinnerungen 1881–1918. (Band I–II). Berlin 1996, ISBN 3-7466-5500-5 
  • Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum. Tagebücher 1919–1932. Berlin 1996, ISBN 3-351-02391-X 
  • „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten." Tagebücher 1933–1945. (Band I–VIII). Berlin 1995, ISBN 3-7466-5514-5 
  • Und so ist alles schwankend – Tagebücher Juni–Dezember 1945. Berlin 1996, ISBN 3-7466-5515-3 
  • So sitze ich denn zwischen allen Stühlen. Tagebücher 1945–1959. (Band I–II). Berlin 1999, ISBN 3-351-02393-6
  • Das Tagebuch 1933–1945. Eine Auswahl für junge Leser. Bearbeitet von Harald Roth. Aufbau-Taschenbuch 5516, Berlin 1997, ISBN 3-7466-5516-1 
  • Victor Klemperer: Die Tagebücher 1933–1945. Kritische Gesamtausgabe. CD-ROM. Berlin 2007, ISBN 978-3-89853-550-2 
  • „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten." Tagebücher 1933–1945. Eine Auswahl. Berlin 2007, (SpiegelEdition 23) ISBN 978-3-87763-023-5 

Biographie und Werk

Klemperers Aufzeichnungen (Die Tagebücher 1933-45) halten - teils nüchtern berichtend, teils leidenschaftlich verurteilend - die Entwicklung des verbrecherischen Nazisystems Schritt für Schritt minutiös fest: die Lügen der Propaganda, die fortschreitende Demütigung, Entrechtung, Enteignung und schließlich Deportation der Juden, die Kriegsvorbereitung, den Kriegsverlauf, die Zerstörung Dresdens, wo er als Jude in täglicher Bedrohung lebte, und schließlich den Zusammenbruch.

Zahlreiche Schicksale werden in Klemperers Tagebüchern anschaulich beschrieben, Menschen treffsicher porträtiert; sein eigenes Schicksal - die Gefahren, Erniedrigungen, Ängste, Hoffnungen, Freuden - lässt er den Leser durch die Macht seiner Sprache unmittelbar miterleben. Unter dem Stichwort "LTI" (Lingua Tertii Imperii - Sprache des Dritten Reiches) notiert der scharf beobachtende Philologe in seinen Tagebüchern Beispiele für den Sprachgebrauch der nazistischen Unmenschen.
Diese Sprachnotizen verarbeitete er nach dem Krieg zu dem 1947 erschienenen Buch "LTI - Notizbuch eines Philologen". Über die verräterische Sprache enthüllt Klemperer das Wesen der Naziideologie, ihren zutiefst menschenverachtenden, verbrecherischen Charakter.
In einem 1946 geschriebenen Brief sagt Klemperer: "Ich möchte gar zu gerne am Auspumpen der Jauchegrube Deutschlands mitarbeiten, dass wieder etwas Anständiges aus diesem Lande werde." Dieser Aufgabe widmete sich der schwer herzkranke Mann mit unglaublicher Energie aus der Erkenntnis, dass ein neues Deutschland nur durch die Aufklärung und Bildung des Volkes geschaffen werden konnte. Er wurde Leiter der Dresdner Volkshochschule und Vorsitzender des Dresdner Kulturbundes, äußerte sich auch in Aufsätzen zu Aufgabe und Wesen der Erwachsenenbildung. Als seine Studenten begeisternder und prägender Universitätslehrer wirkte er in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Gleichzeitig publizierte er weiter Wesentliches zur Geschichte der französischen Literatur.
Victor Klemperer hat auch eine umfängliche, inhaltlich fesselnde und sprachlich brillante Beschreibung seiner "Jugend um 1900" hinterlassen, die 1989, noch vor der Wende, in einer zweibändigen Ausgabe gleichzeitig in Ost- und Westberlin erschien.
Victor Klemperer starb 1960 in Dresden. Er war Philologe, Mann der Erwachsenenbildung, von humanistischem und humanem Geist erfüllter Beobachter des Zeitgeschehens und engagierter Demokrat. In seinen Schriften erlebt man ihn als scharfsinnigen Gelehrten, als leidenschaftlichen Kämpfer für ein besseres Deutschland, als meisterhaften Formulierer und als ehrlichen, auch seine Schwächen nicht verschweigenden Menschen.

 

Geschichte des VKK

schulgebaeude poelchaustrDas VKK, wie alle das Victor-Klemperer-Kolleg nur abkürzen, wurde 1991 als ein Volkshochschulkolleg gegründet und hatte seinen ersten Standort im Lichtenberger Teil der Allee der Kosmonauten. Im Jahr 2003 bezog es dann seinen jetzigen und hoffentlich endgültigen Standort in der Marzahner Martha-Arendsee-Straße. 

Den Namen erhielt die Schule allerdings schon viel früher. Im Jahr 1996 entschieden sich die Kollegen und Kollegiaten per Abstimmung für den Namen "Victor-Klemperer-Kolleg".

VHS-Kolleg erhält den Namen Victor Klemperer - Mit Feierstunde an jüdischen Wissenschaftler erinnert

MARZAHN Das Marzahner Volkshochschul-Kolleg erhielt gestern nachmittag den Namen Victor Klemperer. Mit dem Namen, der von den Schüler der Einrichtung ausgewählt wurde, soll an den jüdischen Schriftsteller und Romanisten erinnert werden.

"Mir wurde zunehmend klar, daß wir weniger Ehrende denn Geehrte sind", sagte Kolleg-Leiterin Marion Hoffmann während der Feierstunde. "Ein Stück Unverwechselbarkeit" sei das Ziel gewesen. Victor Klemperer hatte in einer Wahl unter den erwachsenen Schülern die meisten Stimmen erhalten. Andere Namensvorschläge waren Erwin Strittmatter und Stefan Zweig. [...]

(Quelle: Berliner Zeitung, 5.12.1996)

Während seiner nunmehr fast ein Vierteljahrhundert andauernden Existenz hat es so einige Auf und Abs mitgemacht. 

So hat sich das VKK in dieser Zeit mit immer wieder überdurchschnittlichen Prüfungsergebnissen einen ausgezeichneten Ruf erworben. Es gab beinahe in jedem Jahrgang Absolventen, die im Abitur einen Notendurchschnitt von 1,0 bzw. 1,1 erzielten.

Es hat sich vor allem aber auch einen Namen unter den Kollegs gemacht, weil es ein so großes Fächerangebot bietet. So sagte einmal ein Ehemaliger: "Ich würde gern noch an Ihrer Schule bleiben, denn es gibt so viele interessante Fächer."

Auch in der Zeitung fanden die Leistungen der erwachsenen Schüler hin und wieder eine Würdigung, so z.B. 

Abi '02: Warum es für diese 3 Frauen so besonders ist

BERLIN - Sie ist 48 , hat drei Kinder - und gerade das Abi gebaut. Marita Kahl aus Prenzlauer Berg bekam gestern im Victor-Klemperer-Kolleg ihr Zeugnis überreicht. Nun will die älteste von rund 12000 Berliner Abiturienten des Jahrgangs 2002 Erziehungswissenschaften und Psychologie studieren, später in der Friedensforschung arbeiten.

"Mathe hat mich reingerissen", sagte Marita Kahl. "Nun ist leider nur ein Durchschnitt von 2,5 heraus gekommen. Ich hatte mir mehr vorgenommen." Doch Maritas drei Töchter Tanja (22), Nadja (20) und Katja (18) sind trotzdem super stolz auf ihre kluge und fleißige Mama, die neben der Schule bei der Mitropa arbeitete. Besonders die Große kann sehr gut einschätzen, was ihre Mutter geleistet hat. Sie drückt ebenfalls im Klemperer-Kolleg die Schulbank. [...]

(Quelle: Berliner Kurier, 29.6.2002)

Dass die Kollegiaten aber nicht nur ihr Abitur im Kopf haben, durfte die Schule 2002 miterleben. So engagierten sich die Kollegiaten stellvertretend für die Lehrer, als man diesen Mehrarbeit aufbrummte, und bestreikten die Schule. Auch wenn es die Entwicklung nicht aufgehalten hat, so zeigte es doch, wie sehr am VKK alle an einem Strang ziehen.

Doch auch Tiefpunkte gab es: Im Jahr 2006 meinte ein anonymer Anrufer wohl, dass es witzig sei, eine Bombendrohung loszulassen. Die Folge waren ein polizeilicher Großeinsatz und einige Schlagzeilen in den Medien, die so aber ganz gewiss nicht erwünscht waren. 

Die nachfolgenden Jahre plätscherten weiter so dahin, so dass man kaum bemerkte, wie die Zeit verging. Und plötzlich waren da Bauarbeiten am Gebäude! Ob man die Jahre 2010 bis 2012 nun eher zu den Aufs oder den Abs zählt, hängt wohl wesentlich davon ab, wie lärmempfindlich man ist. Vielleicht treffen auch Auf und AB zu, je nach Sichtweise: Ab im Moment und Auf in der Zukunft? In dieser Zeit wurde nämlich das Kolleg während des laufenden Schulbetriebs saniert. 

Seit der Einweihungsfeier im September 2012 glänzt es nun sehr im Victor-Klemperer-Kolleg und langsam verschwindet auch die Erinnerung an die Baumaßnahmen. Es herrscht Ruhe und meistens Frieden, denn wo gäbe es durchweg Friede, Freude, Eierkuchen?

 

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