Besondere Unterrichtsformen
Natürlich ist an den hier vorgestellten Unterrichtsformen eigentlich gar nichts Besonderes dran, denn auch im Schulgesetz wird von fachübergreifendem, fächerverbindendem und überfachlichem Unterricht als einem wesentlichen Bestandteil der Berliner Schule gesprochen. Allerdings sieht doch die Realität im Zeitalter von Vergleichsarbeiten, Schulzeitverkrüzung und Zentralabitur an großen Schulen eher etwas weniger bunt aus. Nun können wir diese Anforderungen an unsere Kollegiaten auch nicht einfach aus den Augen verlieren, wollen aber dennoch auch einmal pro Schuljahr anderen Unterricht, insbesondere in einer anderen Form, ermöglichen. So kam vor einigen Jahren die Idee auf, in den Leistungskursen (LK) in Anlehnung an die in der Universität geforderte Selbständigkeit eine vorwissenschaftliche Woche einzuführen (Studienwoche). Je nach Fach - denn in jedem Fach gibt es in dieser Beziehung erhebliche Unterschiede - gehen die Kollegiaten in ein Archiv, zu bestimmten Vorträgen, in die Uni, in Kliniken, in Bibliotheken ... und / oder erarbeiten sich einen Gegenstand, der gern auch einmal über das normale Pensum und die normale Tiefe im Unterricht hinausgehen darf.
Als Vorbereitung auf die Wochen in den LK gibt es eine Studienwoche in der 11. Klasse (E-Phase), die sich schwerpunktmäßig eher fächerverbindend bzw. fachübergreifend mit einzelnen Methoden beschäftigt.
Hinzu kommen in der 11. Klasse ebenfalls so genannten Methodenmodule, die der Einübung bestimmter Techniken (z.B. der Präsentation) dienen und parallel zu den Prüfungen im Abitur stattfinden. Zu dieser Zeit werden die Kollegiaten der 12. Klasse von Studenten im Recherchieren und Zitieren usw. geschult, damit sie gut für ihre Präsentationsprüfung im Abitur gewappnet sind.
Eine weitere Woche der freieren Unterrichtsgestaltung ist in der Regel für die Zeit vor den Sommerferein eingeplant, die sog. Projektwoche. Hier ist es ausdrücklich erwünscht, dass auch Kollegiaten Projekte anbieten, um die Vielfalt der am Kolleg Aktiven zu nutzen.
Als eine weitere Form des besonders gestalteten Unterrichts finden Sie bei uns Exkursionen und manchmal auch Kursfahrten, die leider in den letzten Jahren aus finanziellen Gründen kaum noch stattfinden konnten.
Methodentraining
Warum? Warum? Warum? ...
Allgemein:
Zahlreiche Lernschwierigkeiten sind auf fehlende Methoden und Techniken zur Planung und Steuerung des eigenen Lernens zurückzuführen.
Ein erweitertes Methodenrepertoire befähigt zum:
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- Selbständigen Arbeiten, Entscheiden, Planen und Organisieren
- Problemlösen
- Informationen Beschaffen und Auswerten
- Prioritäten Setzen
- kritisch-konstruktiven Argumentieren.
Der Erwerb von Lern- und Arbeitstechniken fördert die Selbständigkeit, die Selbstbestimmung und die Selbstverantwortung. Es werden Kritikfähigkeit, ethisch-moralische Integrität, Sachkompetenz, Urteilsfähigkeit und soziale Sensibilisierung ausgebildet.
Konkret:
Im Methodentraining werden Lernmethoden geübt und gefestigt, die in allen Fächern einsetzbar sind. Der Erwerb fachlicher, persönlicher und sozialer Kompetenzen erleichtert die Arbeit in der Oberstufe und hilft, die Anforderungen im Abitur, aber auch später im Studium und im Beruf zu bewältigen.
Eine Methodenkompetenz ist somit auch für ein lebenslanges Lernen unerlässlich; in einer Zeit der rasanten Veränderungen, die eine Wissensexplosion mit sich bringen, mit der man Schritt halten will.
1. Wann?
Das Methodentraining wird in zwei Stufen in Jahrgang 11 durchgeführt.
Stufe 1 – Studienwoche: im Januar; 1. Woche nach den Weihnachtsferien
Stufe 2 – Modultraining: März/April; vor den Osterferien
2. Wie?
Stufe 1 Studienwoche
Die Studienwoche ist als eine Art Bestandsaufnahme konzipiert.
Da unsere Schülerschaft mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und Voraussetzungen zu uns kommt, ist es wichtig, am Anfang zu eruieren, welche Methoden schon beherrscht werden und welche Lücken noch zu schließen sind. Die Studienwoche findet im Jahrgang 11 im Klassenverband statt. Jede Klasse teilt sich in etwa vier gleich große Gruppen auf, denen jeweils eine Lehrkraft zur Seite gestellt wird.
Jede Gruppe entscheidet sich für ein Projektthema, mit dem man sich in der Woche intensiv auseinandersetzen möchte. Das können auch Themen ohne feste Lehrplanbindung sein, interessante oder kontroverse Themen, für die sonst, im regulären Unterricht, keine Zeit ist. Im Klassenverband könnte man hier auch ein gemeinsames Oberthema mit vier Unterthemen für die jeweiligen Gruppen wählen. Zusätzlich werden ein Methodenschwerpunkt sowie ein Minimalziel festgelegt. Am Projektthema werden nun all jene Methoden geübt, die im bisherigen Fachunterricht bereits vermittelt wurden, wie z.B. Gruppenarbeit, Protokollieren, Freies Sprechen etc.
Die Ergebnissicherung erfolgt durch Einzel- oder Gruppenpräsentationen am letzten Tag der Studienwoche.
Stufe 2 Modultraining
Während die Studienwoche im Klassenverband erfolgt, soll das Modultraining auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen KollegiatInnen eingehen. Das Modultraining dient der Auseinandersetzung mit all den Methoden für die in der Studienwoche keine Zeit war, bzw. die man auf Grund der Erfahrungen in der Studienwoche weiter üben und festigen möchte. Dazu wird ein Pool unterschiedlicher Module angeboten, aus denen individuell ausgewählt werden kann, z.B.:
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- Lernstrategien,
- Entspannungstechniken
- Zeitmanagement
- Mündlicher Vortrag
- Recherchieren
- Lesestrategien
- Handout
- Protokollieren
- Power Point Präsentationen und vieles mehr
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In der letzten Woche vor den Sommerferien findet traditionell eine Projektwoche am VKK statt. Es werden sehr unterschiedliche Projekte angeboten, die vor allem einmal raus aus dem Kollegalltag führen sollen.
Einblick in die Projektwoche 2013
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Studienwochen
Was meinen wir mit "Studienwoche"? In diesen fünf Tagen haben alle Kollegiaten der 12. und der 13. Klasse mit ihren Leistungskursen die Gelegenheit, sich ausschließlich mit einem Projekt in ihrem Fachgebiet zu beschäftigen. Dabei sollen sowohl ein Thema besonders vertieft als auch die speziellen Techniken des Fachs geübt werden. Viele Leistungskurse nutzen diese Phase, um ganztägige Exkursionen wahrzunehmen oder Vorträge von Fachleuten zu besuchen. Andere wiederum ziehen sich in Archive und Bibliotheken zurück, um einmal an "echten" Quellen zu arbeiten. Und damit dies auch alles gerecht ist, werden die Leistungskursschienen gewechselt, so dass jeder Kollegiat in beiden Leistungskursen an einer Studienwoche teilnehmen kann. Natürlich wird die in der Studienwoche geleistete Arbeit auch bewertet und fließt mit bis zu 30% in den allgemeinen Teil der Semesternote ein.
Als neue Variante gibt es auch die Möglichkeit, die Studienwoche mit einer Klausurersatzleistung abzuschließen. Dies bedeutet, dass die geleistete Arbeit nicht in die mündliche Bewertung einfließt, sondern eine Leistungskursklausur ersetzt, z.B. in Form einer Facharbeit oder einer Dokumentation plus einer Präsentation oder eines Produkts.
Weil diese Studienwochen in der Kursphase so gut aufgenommen wurden, wird es ab Januar 2014, dem nächsten Termin einer Studienwoche, diese Unterrichtsform auch für die E-Phase geben. Pro Klasse wird es drei bis vier Projekte geben, die vorher gemeinsam von Lehrern und Kollegiaten geplant werden (genauere inhaltliche und methodische Planung). Hierbei liegt jedoch der Schwerpunkt noch auf der Vermittlung von bestimmten Methoden, die sowohl in die Rubrik fachspezifisch wie z.B. das Protokollieren oder auch in die Rubrik allgemein wissenschaftspropädeutisch wie z.B. das Mitschreiben bei Vorträgen fallen können. Es sollen vor allem auch Präsentationsmethoden und -anforderungen eingeübt werden, da diese für die Kursphase von großer Bedeutung sind.