Verabschiedung: 31 Jahre Marion Hoffmann und das Victor-Klemperer-Kolleg
Mit der Verabschiedung von Frau Hoffmann aus dem Amt der Schulleiterin am 5.Juli geht eine Ära zu Ende. Seit 1991 lenkte Frau Hoffmann das Kolleg, welches über 3000 Kollegiatinnen und Kollegiaten half, die begehrte Allgemeine Hochschulreife zu erreichen.
Nicht immer war dies leicht, erinnert sich die stellvertretende Schulleiterin, Frau Heinicke: So manche Finanzkrise musste abgewehrt, so manche Anschaffung oder Genehmigung mit freundlichem, aber kräftigem Nachdruck durchgebracht werden.
Marzahns Bezirksbürgermeister, Herr Gordon Lemm, erinnerte mit einer witzigen Anekdote an eben einen dieser Momente, als es nämlich um die Instandsetzung und Renovierung der schuleigenen Turnhalle ging: Zusammen mit Frau Hoffmann kam es damals zur Begehung der Turnhalle, die sich im recht maroden Zustand befand. Wenig hilfreichen Rat bekamen dabei beide mit auf den Weg: Den Riss in der Wand, durch den man durchschauen konnte, solle man mit Bauschaum füllen – würden dort nach einem Jahr Risse im Schaum aufgetreten, so sei das ein Zeichen dafür, dass sich die Wände bewegen! Dies ließen die beiden nicht auf sich sitzen und brachten die vollständige Renovierung auf den Weg. Zur großen Freude des Bezirksbürgermeisters und aller Beteiligten konnten jene Bauarbeiten noch vor der Verabschiedung Frau Hoffmanns beendet und die technisch und baulich generalüberholte Turnhalle bestaunt werden.
Frau Iris Spranger, Senatorin für Inneres, Digitalisierung und Sport und Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Victor-Klemperer-Kollegs e.V., richtete ebenso lobende und überaus wertschätzende Worte an Frau Hoffmann, auch im Namen des ebenfalls anwesenden Herrn Sebastian Czaja, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhauses und 2. Vorsitzender des Fördervereins. Frau Hoffmann habe immer eine schützende Hand über das Kolleg gehalten und werde dies, dank ihrer vielseitigen politischen Positionen, etwa als gewähltes Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung und als stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Schule und Sport, auch sicher weiterhin tun.
Kurze schauspielerische Szenen des Kurses Darstellendes Spiel, unter der Leitung von Herr Dünkel, schienen eben diese Thematik wieder aufzugreifen. Manch ZuschauerIn mochte vielleicht an das Wirken von Frau Hoffmann denken, wenn die Mutter in Tucholskys Gedicht „Mutters Hände“ „alles mit [ihren] Händen“ zusammenhält oder wenn es in Mascha Kalékos Gedicht „Für Einen“ heißt: „Die Andern … das ist Wellenspiel, / Du aber bist der Hafen.“
Die musikalische Untermalung durch die Tanzgruppe, unter der Leitung von Frau Lippert, durch Hadi Abou Menther (am Klavier), einem der besten Abiturabgänger dieses Jahres mit einem Abiturdurchschnitt von 1.1, und durch Joselyn Rutderlyn Morrobel Vásquez (11. Klasse, musikalisch unterstützt durch Herrn Haberl und Herrn Vigneron) eröffnete und schloss die Veranstaltung. Der spanische Song „Todo Va a Estar Bien“ zeigte einen ebenso hoffnungsvollen Blick in eine positive Zukunft wie das von Joselyn Rutderlyn geschriebene Lied „Mein Fels“, welches die Stärke einer stützenden Person besingt: „Ein Felsen, auf dem mein Haus steht“ – eine Aussage, die man wohl so ohne Umschweife auch auf Frau Hoffmann beziehen kann.
Umgeben von Alumnis, ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und sogar dem ehemaligen Hausmeister, wünschte und wünscht das ganze Kollegium und die Kollegiatinnenschaft des Victor-Klemperer-Kollegs alles erdenklich Gute für die Zukunft.
Fotos: Fr. Ajdini und Hr Köhler