Dreharbeiten im Rahmen des Projektes „Verkehrswende – wie kommt der Güterverkehr auf die Schiene?“
Sie ließen sich weder von eiskaltem Wind noch Schneeschauern abschütteln: die Kollegiat*innen des Politikwissenschaftskurses (PW4). Kurz vor den Osterferien wurde drei Tage lang das Filmprojekt mit dem Künstlerpaar Adam Page und Eva Hertzsch umgesetzt, rund um das Marzahner Eastgate und in einem der größten Logistik-Zentren Europas, in Großbeeren. Mit dabei: 12 Schüler*innen einer 6. Klasse der Mozart Gemeinschaftsschule aus Hellersdorf, die ebenfalls parallel an diesem Projekt arbeiteten.
Mehrere Wochen hatte der Politik-Kurs die Dreharbeiten vorbereitet: Recherchiert, Dialoge verfasst, geprobt, Drehorte gecastet und Drehbücher verfasst. Auch die Technik galt es zuvor gründlich zu erproben, Ton- und Bildaufnahmen mussten während der Drehtage sitzen. Thema des Projektes war die „Verkehrswende“, die zentrale Frage lautete: „Wie könnte man den Güterverkehr in Berlin auf die Schienen bringen?“
Warum, so fragten sich die KollegiatInnen, werden sämtliche Güter zum Beispiel ans East Gate mit dem Lkw transportiert? Das ist doch umweltpolitisch völlig absurd! In Berlin gibt es doch ein hervorragendes Schienennetz, warum nutzt man es dafür nicht? Während des Projektes wurden die verschiedenen Dimensionen der Umweltproblematik insbesondere durch den Lkw-Verkehr in einer Stadt wie Berlin erarbeitet und alternative Möglichkeiten des Gütertransportes über die Schienen erörtert, für die es in anderen europäischen Städten bereits Vorbilder gibt. „Wie gestalten wir die Zukunft für die Kinder? Die Generation, die nach der Letzten kommt“, erklärt Vivien, eine Kollegiatin des Politik-Kurses, die Zielrichtung des Projektes. „Wo fangen wir an? Die Politik muss dafür von den Menschen gemacht werden. Wir können es uns nicht mehr leisten, konstruktiven Lösungen, aus Bequemlichkeit, aus dem Weg zu gehen. Es gibt viele Baustellen, und eine sehr Große ist der Verkehr. Wenn es ums Geld verdienen geht, werden schon mal Menschen ihres Wohnraumes enteignet und ganze Häuser niedergerissen, um immer mehr Grünflächen zu asphaltieren, weil der Verkehr zu viel Raum braucht, um sich bewegen zu können. Und dabei nimmt die Zahl der jährlich zugelassenen Pkw zu. Menschen bewegen sich privat und beruflich auf den Straßen. Wir müssen der Realität ins Auge sehen: Wir verkraften das nicht mehr! Wir brauchen ein Wende und wir brauchen einen Anfang. Vor allem der Güterverkehr muss auf die Schienen. In Städten, wie Berlin bieten sich kreative Ideen an!“
Derzeit ist der Film in der Postproduktion, das heißt er wird geschnitten und bearbeitet. Anfang Juni wird er am Victor-Klemperer-Kolleg uraufgeführt.
Text: Vivien Leyh, Michaela Schonhöft